Liebes
Lesewesen,
lange
habe ich überlegt, mit welchem Thema ich auf diesem Blog starten soll. Die
Vielfalt an Themen in den vier Kapiteln meines Buches – Schilddrüse, Mentale
Gesundheit, Neurologische Vielfalt und Ernährung – ist ja groß.
Nach
einer meiner Lesungen habe ich mich für den Start mit der „Neurologischen
Vielfalt“ entschieden. (Mehr zu den Lesungen findest Du in einem der folgenden Artikel.)
Da gab
es nämlich im Januar eine ganz tolle Begegnung, die mich sehr berührt hat. An
meinen Lesungen liebe ich ja sowieso am meisten den Austausch mit meinen
Gästen, das Teilen von Ideen und Erfahrungen.
Bei der
besagten Lesung kam die Frage auf, ob es neben der umgeschulten Linkshändigkeit
auch eine umgeschulte Rechtshändigkeit mit ähnlichen gesundheitlichen Folgen
gibt.
Diese
Frage ist mehr als berechtigt und mir ist aufgefallen, dass ich sie in meinem
Buch zwar aufgreife, aber nur ganz kurz. Im 3. Kapitel – aus dem ich gelesen
habe - erwähne ich, dass es als seltenes Phänomen in Familien mit vielen
Linkshändern das Phänomen der erzwungenen Linkshändigkeit bzw. der umgeschulten
Rechtshändigkeit gibt.
Neben
der Anpassung an Vorbilder gibt es da als Ursache aber natürlich auch noch
Verletzungen.
Besagte
Person, eine junge Grundschullehrerin, erzählte mir von einer Verletzung in
ihrer frühen Kindheit, durch die sie eine mögliche Rechtshändigkeit nicht hätte
entwickeln können. Sie hat sich in den Beschreibungen der Schwierigkeiten, die
eine umgeschulte Linkshändigkeit bewirken können, wiedererkannt. Für sie war
das ein echtes Aha-Erlebnis. Das war für mich sehr bewegend, denn genau das
wollte ich mit meinem Buch bewirken: Menschen erreichen und inspirieren; sie
mit gesundheitlichen Themen in Berührung bringen, die sie betreffen, die aber
weitestgehend unbeachtet sind von der „Modernen Medizin“.
Natürlich
ist die erzwungene Rechtshändigkeit bzw. umgeschulte Linkshändigkeit in unserer
Gesellschaft weitaus häufiger. Das liegt schon allein daran, dass es einen
Anpassungsdruck an die rechtshändig geprägte Umwelt gibt. Das fängt beim
Dosenöffner, der nur mir rechts zu bedienen ist, an, und hört beim auf rechts
ausgelegten Schreiblernprozess nicht auf.
Trotz
allem gibt es selbstverständlich das Phänomen der umgeschulten Rechtshändigkeit. Die
genauen Auswirkungen sind hier noch schlechter erforscht als bei der
umgeschulten Linkshändigkeit. Es ist aber davon auszugehen, dass hier das
Areal, das für die Planung von Handlungen zuständig ist, in der linken
Gehirnhälfte liegt und das Areal, das für die Ausführung von Handlungen
zuständig ist, in der rechten Gehirnhälfte liegt. Genau umgekehrt also wie beim
umgeschulten Linkshänder.
Und doch
gibt es eine Gemeinsamkeit – der Weg der Signalübertragung zwischen den
Neuronen ist bei beiden Varianten der Umschulung sehr stark verlängert
gegenüber dem Rechtshänder bzw. Linkshänder, der seine Händigkeit ausleben kann
und darf. Es ist also davon auszugehen, dass auch hier neurologische,
motorische und letztlich psychologische Phänomene auftreten, die zu einem
Leidensdruck führen können.
Wer mehr erfahren möchte, dem sei das 3. Kapitel meines Buches „Das Wissen der Spreewaldhexe – Wie ich mich selbst bezwang, meine Ärzte widerlegte und mein Leben zurückgewann“ ans Herz gelegt. Was ich dort beschreibe, wird in weiten Teilen auch für den umgeschulten Rechtshänder Relevanz haben und natürlich kann ich auch in der Rückschulung auf rechts beratend tätig werden. Mein Buch ist erhältlich bei Amazon und epubli sowie sämtlichen Buchläden, die mein Buch alle bei epubli, Amazon oder bei mir direkt unter spreewald-wissen-hexen@web.de bestellen können. (ISBN: 9783818744762)
Ich grüße Dich und wünsche Dir eine angenehme Restwoche,
Denise Rebecca Erdt